Das Fenster ist eines der am meisten beanspruchte Bauteil am ganzen Haus. Es muss dem Wetter (zum Beispiel Regen, Schnee, Wind, heisse und kalte Temperaturen) standhalten, es wird auf und zu getan und es soll viel Licht ins Haus bringen, aber gleichzeitig Wind und Wetter draussen lassen. Es muss kalte Temperaturen abhalten aber auch die heissen Temperaturen draussen lassen. Im Winter soll es die Nutzung der warmen Sonnenstrahlen zulassen.
Oft werden die Leistungen des Fensters und dessen Beanspruchung unterschätzt.
Das Fenster ist auch ein Element der Fassade und dem entsprechend auch sehr wichtig.
3-fach Verglasung sind heute Standard
Die Dämmwerte des Fensterrahmens und der Gläser haben sich in den letzten Jahren stark verbessert.
Der Fenster U-Wert eines guten Fensters liegt heute bei ca. 1.0 W/m2K (Durchschnitt über Glas und Rahmen). Oft wird nur der Glas U-Wert erwähnt, welcher heute mindestens bei 0.70 W/m2K aufweisen sollte.
Gläser mit einem U-Wert von 0.60 oder 0.50 W/m2K sind je nach Fensterlieferant nur minimal teurer. Solche Dämmwerte sind nur mit 3-fach Verglasungen möglich.
Die 3-fach Verglasung, auch 3-IV genannt, sind heute Standard und kaum teurer oder sogar günstiger als 2-fach Verglasungen, auch wenn einzelne Fensterbauer immer noch Aktionen im Programm haben wie «3-IV zum Preis von 2-IV Verglasungen» oder 2-IV Gläser anpreisen. Auch die Rahmen U-Werte der Fenster sollten heute unter 1.30 W/m2K liegen.
Die Fensterwerte und Qualität von günstige Fensterangebote müssen sehr gut geprüft werden.
Der Dämmwert des Fensters im Vergleich zur Fassade
Die Dämmwerte und die Qualität der Fenster in der Schweiz haben sich in den letzten Jahren stark verbessert.
Dennoch hat ein sehr gut isolierendes Fenster einen mind. 5 x schlechter Dämmwerte, als eine Wand nach heutigem Standard.
Ein Fensterersatz muss also gut überlegt sein und sollte mit den Dämmwerten und der Konstruktion der Fassade abgestimmt werden. Die Anschlüsse zwischen Fenster und Fassade müssen fachmännisch gelöst sein, ansonsten kann es zu baulichen Problemen führen.
Ein Fensterersatz bringt nur Probleme?
Alte Fenster haben neben einem schlechten Dämmwert meistens auch ein Luftdichtigkeitsproblem, weil sie keine Gummidichtungen haben. Der Übergang von Fenster zur Wand stellt immer eine Wärmebrücke dar, je nach Ausführung kann diese kritisch (Schimmelbildung) oder unproblematisch sein.
Es ist für Hausbesitzer einfach möglich, zusammen mit einem Fensterbauer die alten Fenster durch neue zu ersetzen. Dazu gibt es auch immer wieder gute Aktionen. Wird auf die Fassadensanierung verzichtet, kann es zu Problemen mit der Schimmelbildung führen. Zum einen, weil sich die Wärmebrücke zwischen Fenster und Wand negativ verändert und zum anderen, weil die natürliche Lüftung des undichten Fensters wegfällt und der Nutzer nun plötzlich aktiv Lüften sollte.
Mit einer guten Planung und bauphysikalischer Überprüfung kann das Problem eliminiert und den Schimmelbefall verhindert werden.
Sanierung mit Gesamtkonzept
Für eine wärmetechnische und bautechnisch optimale Lösung sollten die Fenster immer zusammen mit der Fassade saniert werden oder der Bauablauf und die Details sollten im Voraus geprüft und geplant werden.
Hier ist eine Gesamtkonzept über mehrere Arbeitsgattung durch einen erfahrenen Fachmann zu erstellen, um nicht Fehler zu machen, die dann zu Bauschäden führen.